…oder auf deutsch: Fokussier Dich auf das, was Du willst.
…oder auf „yogisch“: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Es ist ganz witzig. Als ich angefangen habe, mich intensiver mit Yoga zu beschäftigen, hat mein Mann zeitgleich begonnen, Persönlichkeitsentwicklung zu entdecken.
Und in beiden „Disziplinen“ (und eigentlich auch überall im Leben) geht es um FOKUS.
Vorweg: Niemand kann vorhersehen, was passiert, welche Krankheiten, Unfälle, Katastrophen, Trennungen und und und in einem Leben auftauchen. Oder wann. Niemand weiß das. Punkt.
So ist das Leben. Und das gehört leider (?) oder Gott Sei Dank (?) dazu. Damit müssen wir lernen, umzugehen.
Da kannst Du noch so viel Fokus haben und etwas unbedingt wollen, jetzt!!!!, sofort!!!! Bzw. nicht wollen, dass es ist wie es ist. Da hilft der Fokus nicht direkt weiter.
Was aber hilft: Wir dürfen lernen, einen Sinn im Leben zu finden. Oder unserem Leben einen Sinn zu verleihen.
Das klingt vielleicht sehr tiefsinnig oder sehr stumpf. Aber irgendwie geht es genau darum.
Wofür bist Du hier auf der Welt? Was möchtest Du erreichen? Was ist Deine Aufgabe? Dein Sinn? Dein Beitrag?
Natürlich kannst Du einfach so vor Dich hin leben, einfach machen, „was alle machen“, „was man so macht“. Das ist okay. Nur, wenn Du dann gehst, irgendwann – warst Du dann glücklich? Kannst Du die Erde verlassen, mit Dankbarkeit im Herzen für all die Erfahrungen, die Du gemacht hast? Für all die Menschen, denen Du begegnet bist?
Und das Gute und das Schlechte zugleich: Nur Du selbst kannst Dir diese Fragen beantworten. Nur Du selbst kannst entscheiden, wozu Du morgens aufstehen willst. Nur Du selbst kannst Dein Leben in die Hand nehmen. Ihm eine Richtung geben. Es führen.
Wenn Du das nicht tust, treibst Du dahin wie ein Schiff mit offenen Segeln und ohne Ruder. Du wirst „herumgeschubst“. Probleme treffen jeden… Da fällt mir übrigens Goethe ein:
„Wind und Ströme,
Donner und Hagel
tauschen ihren Weg
und ergreifen
vorübereilend
einen um den andern.“
Und wenn Du ohne Ziel bist und ohne Steuer – dann werfen sie Dich aus der Bahn. Du hast dann ja nicht mal eine Bahn. Sondern treibst irgendwo herum.
Wenn Du ein Ziel hast, egal wie groß oder klein, einen Sinn im Leben, etwas, das Du hier erleben willst, dann kannst Du Dich immer wieder ausrichten. Fokussieren.
Und das gilt genau so für die Yogapraxis. In den Asanas (Körperhaltungen) übst Du zum Beispiel, standfest zu bleiben. Trainierst Dein Gleichgewicht. Lernst überhaupt Deinen Körper kennen. Was er kann, was er mag. Und was nicht.
Und wenn Du über die Atmung immer weiter nach innen wanderst findest Du vielleicht „uralte“ Impulse, Träume und Wünsche. Kommst näher an den Kern Deines Daseins.
Es gibt im Yoga auch den Ansatz, alles hinter sich zu lassen. Vollkommen frei zu sein oder werden und allem zu entsagen. Ich glaube, dass kann für einige Menschen gut und richtig sein. Ich glaube auch, dass für viele andere Menschen im Inneren nicht das „Nichts“ schlummert, sondern die Liebe. Und, dass die Welt diese Liebe richtig gut gebrauchen kann. Was auch immer Du in Dir trägst, ist wertvoll, wundervoll und einzigartig. Und wenn Du es nicht lebst und nach außen bringst – tut es niemand.
Alsoooo, in diesem Sinne und zurück zum Thema: Finde raus, wer Du bist. Nimm Dir Zeit für Dich, in Ruhe, vielleicht allein. Entdecke Deine Einzigartigkeit. Und vielleicht ist das etwas, worauf Du Deinen Fokus lenken willst. Herauszufinden und zu entdecken, wer Du bist. Oder sein könntest. Immer wieder.
Nochmal Goethe:
„Der edle Mensch
sei hilfreich und gut!
Unermüdet schaff‘ er
das Nützliche, Rechte,
sei uns ein Vorbild
jener geahneten Wesen!“
Alles Liebe,
Karoline